Irgendwie hat das alles gepasst. Als wir nach dem Halbfinale in Marseille nach sechs Stunden Fahrt durch die Nacht in den frühen Morgenstunden zurück sind in Evian-les-Bains, ist der Himmel über dem Genfer See glutrot (Foto). Ein Morgenrot dieser Güte spricht selten für gutes Wetter, aber eindrucksvoll ist es allemal. Und irgendwie das richtige Schlussbild für diese Europameisterschaft.
Die vier Kollegen, einer aus dem Sauerland wie ich ursprünglich, der andere aus Mittelhessen, der dritte aus Ostwestfalen und der vierte aus der Oberpfalz, die mit mir jetzt seit dem 7. Juni in Frankreich durch die Gegend fahren (wir haben per Automobil, Flugzeug oder TGV an die 10000 Kilometer gemeinsam zurückgelegt), wir sind aus dem Auto ausgestiegen und haben uns dieses Morgenrot gedankenverloren angeschaut. Und alle gedacht, jetzt kann das Sportfest aus deutscher Sicht abgepfiffen werden.
War es ja auch schon Stunden zuvor in Marseille. Das Vélodrome war trotz der deutschen Niederlage gegen Frankreich das beeindruckendste Stadion dieser Europameisterschaft (Foto). Ursprünglich eine Radrennbahn, erinnert daran nur noch der Name und das wunderschön geschwungene Dach.
Zum Abschluss noch ein paar eindrucksvolle Bilder aus der Gegend, fahren Sie einfach einmal hin. Zwei Tage vor dem Halbfinale sind wir nach Avoriaz gefahren. Dort wird am 23. Juli die vorletzte Etappe der Tour de France enden (Foto). Nach endlos scheinenden Kehren. Vermutlich wird der Teufel dort los sein, wo heute Einöde herrscht, wenn man auf die Hotelburgen des Ortes blickt (Foto).
Außerdem besuchten wir die Teufelsschlucht im Tal unterhalb von Morzine. 47 Meter schaut man die Tiefe, die das Wasser über Jahrtausende in den Felsen geschliffen hat (Fotos). Eindrucksvoll, wenn man zwischendurch auch ein paar Minuten erübrigen kann. Wenn der Ball bei einer Europameisterschaft einmal nicht rollt.