VON CHRISTOPH FISCHER
Das lässt sich nicht wegdiskutieren. Die Konstellation ist einmalig. Und wenn die Nachrichtenagenturen vom „Gemeinsam gegen Germany“ schreiben, ist das einprägsam. Und stimmen tut es auch. In Recife treffen zwei ehemalige deutsche Bundestrainer auf den amtierenden, Jürgen Klinsmann und sein „special advisor“ Berti Vogts auf Joachim Löw.
Der Rat an Gerhard Mayer-Vorfelder, Klinsmann zum Bundestrainer zu machen, als Rudi Völler als Teamchef in Portugal das Handtuch warf, kam 2004 allein von Berti Vogts. Ohne Vogts hätte es den Bundestrainer Klinsmann nie gegeben. Ohne Vogts hätte die Revolution im deutschen Fußball nie stattgefunden. Franz Beckenbauer wäre 1990 womöglich nie Weltmeister geworden, wenn er nicht Berti Vogts in seinem Team gehabt hätte. Unglaublich, was der Deutsche Fußball-Bund diesem unspektakulären Mann alles zu verdanken hat.
Berti Vogts war der letzte Bundestrainer, der mit der Nationalmannschaft 1996 in England bei der Europameisterschaft einen Titel gewann. Die Herzen der Deutschen gewann der Niederrheiner trotzdem nie. „Wenn ich über das Wasser laufen würde, würde man mir zum Vorwurf machen, ich könnte nicht schwimmen“, hat Berti Vogts einmal festgestellt.
Vermutlich ist das richtig. Die Deutschen haben Berti Vogts nie verstanden, nie gemocht, schon gar nicht geliebt. Einen der größten Fußballversteher, die das Land jemals hervorgebracht hat.