Morgens im Landhotel Hirsch. Das Frühstücksbuffet ist reich gedeckt. Frische Brötchen sowie diverse Brotsorten schmeicheln selbst Verschlafenen – also anderen Zeitgenossen. Feine Wurstscheiben neben Schinken glänzen unter einer Plexiglashaube, daneben säuberlich getrennt ein reichhaltiges Käseangebot. Nicht zu vergessen die Marmeladen-Ecke, das Müsli-Buffet oder dieses schräg stehende Teebeutel-Regal. Das hat Klasse, sollte jedoch nicht missverstanden werden: „Lieber Gast, iss Dich satt und fit, aber bitte nimm nichts mit!“ steht auf einem Schild links vom Brötchenkorb. Frühstücken ja, Vesper einpacken nein. Kann man verstehen. Unser Freitag beginnt mit einem klitzekleinen Problem.
Philipp kriegt die Kaffeekanne nicht auf. Es handelt sich um eine Konstruktion der Firma Helios aus der Familie der Thermoskannen, ausgeführt in glänzender Chromverkleidung mit tückischem dunklen Plastikschraubdeckel. Das Ding klemmt, und es gibt keine Bedienungsanleitung. So wird das nichts mit dem Kaffee. Mit vereinten Kräften entlocken wir dem Behälter schließlich doch seinen heißen Inhalt.
Was sagen wir zum Kaffee? Vollmundig im Aroma, nicht zu bitter, angenehm im Abgang. Die Brötchen sind hübsch kunsprig, die diversen Auflagen überzeugen ebenfalls durch ihre Güte. Hier würden wir jederzeit wieder frühstücken.
Die heutige Strecke hält besondere Attraktionen bereit: Wir werden auf dem Weg ins Tal nach Eningen den Oberen Lindenhof nicht nur streifen, sondern intensive Interview mit den Bewohnern führen. Im Echaztal geht es dann durch Pfullingen und Lichtenstein bis hoch nach Großengstingen.
Haben die das Anti-Versper-Schild extra wegen Euch aufgestellt?
Glauben wir keinesfalls, denn wir würden doch niemals nicht vom Frühstücksbuffet ein Vesper mopsen. Stattdessen nehmen wir unsere journalistische Verantwort wahr, und überzeugen uns von der Gute ortsansässiger Backereien oder Gasthäuser. Heute haben wir beispielsweise beim List in Pfullingen Zwiebelkuchen gegessen.