VON CHRISTOPH FISCHER
Mats Hummels spricht bei journalistischen Bewertungen des Fußballs gerne von Phänomenen der „Außenbetrachtung“. Wir wollen uns daher ausnahmsweise an dieser Stelle einmal mit Phänomenen der Innenbetrachtung auseinandersetzen, weil die Medienmenschen in Brasilien vom Deutschen Fußball-Bund mehr oder weniger täglich zu Pressekonferenzen gebeten werden. Das ist normal.
Diese Konferenzen werden von den Kolleginnen und Kollegen des Fernsehens übertragen. Fragen werden gestellt. Sie sollten nicht zu kritisch sein und sich möglichst nur mit der sportlichen Situation auseinandersetzen. Privates wird nicht verhandelt, was nachvollziehbar ist, Aufstellungen werden nicht verraten. Und der Bundestrainer, das ist neu in Brasilien, lässt sich selten sehen. Joachim Löw macht sich rar bei diesem Turnier, das für ihn ein entscheidendes ist. Auch das ist vielleicht nachzuvollziehen. Rar machen sich auch die Nationalspieler. Nur selten gibt es die Möglichkeit von Einzelinterviews.
Die Folgen sind immer Spekulationen. Die der Deutsche Fußball-Bund nicht gerne sieht. Die aber unvermeidbar sind, wenn die Verkündungsstrategie von Pressekonferenzen die ist, möglichst wenig zu sagen. Kontrolle auszuüben, harte Kritiker sagen: Zensur. Die Medienmenschen haben sich inzwischen daran gewöhnt. Die Karawane zieht weiter.