Es ist kein Leichtes, immer auf der Spur von Joachim Löw zu bleiben. Und es kann wirklich anstrengend sein. Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft absolviert ihren letzten wirklich aussagefähigen Test gegen Kamerun im Mönchengladbacher Borussia-Park. 2:2, eine Enttäuschung für Löw, und ein Gewinn für Volker Finke, den Nationaltrainer Kameruns. Löw gesteht Fehler ein, bliebt aber bei seiner positiven Linie. Gut gelaunt schildert der Bundestrainer, dass alles gelingen wird in Brasilien bei der Weltmeisterschaft. „In zwei Wochen spielen wir einen ganz anderen Fußball“, sagt Löw. Wir glauben das (noch) nicht wirklich.
Es geht gegen Mitternacht, und der Weg nach Reutlingen ist weit. Mönchengladbach, A61 Richtung Koblenz, am Hockenheimring Richtung Karlsruhe, dann A8 Richtung Stuttgart, Sie kennen diese Baustelle? Diese ewige Baustelle. Schon 1000. Mal an Pforzheim vorbei, mitten in der Nacht, kein Betrieb, kein Stau. Plötzlich wieder ein Blitz. Hundemüde muss ich aussehen auf dem Bild, das mir die Polizisten demnächst zusenden werden. Mea culpa, aber warum auch noch mitten in der Nacht Bilder machen? Alles wegen Jogi und diesem Projekt in Brasilien.
Und dann schickt der Bundestrainer auch noch Kevin Volland nach Hause. Wenn Miroslav Klose nicht fit wird, hat Deutschland keinen Mittelstürmer in Brasilien. Ohne Mittelstürmer Weltmeister werden? Deutschland ohne Mittelstürmer, das geht doch gar nicht. Gegen 3.30 Uhr morgens, Ortsschild Reutlingen, geschafft. Am Mittag sagt ein lieber Zeitungskollege: Du siehst nicht gut aus, müde? Sicher, aber es ist doch alles wegen Jogi und der Mannschaft. Jetzt spielen sie in Mainz noch gegen Armenien am Freitag und am Samstagabend geht es Richtung Brasilien. Alles wird gut. Und Deutschland zum vierten Mal Weltmeister. Und ich bin dabei. Wenn ich nur nicht so müde wäre. Was tut man nicht alles. Für Jogi und die Seinen.