Der erste Sonnenbühler, den wir kurz vor Erpfingen sehen, läuft vor uns weg. Wir fühlen uns dennoch nicht unangenehm berührt, denn er trägt einen schwarzen Pelzmantel und hat vier Beine. Miau. Herzlich ist dagegen der Empfang im Romantik Hotel und Restaurant Hirsch. Wir fragen uns, was in der Spitzengastronomie an einem Sonntag um 10 Uhr gemacht wird. Die Antwort gibt Sternekoch Gerd Windhösel höchstpersönlich.
„Wir sind voll am Rödeln“, meint der Meister lächelnd. In der blitzeblanken Küche stehen schon jetzt viele Töpfe auf dem Herd. Vor einem schabt Jungkoch Michael Jäckel Spätzle, „denn wir brauchen heute Mittag zwei Kilogramm“. Neben ihm bereitet der Auszubildene Pascal Martini eine Zwiebelschmelze zu. Gegenüber passiert Chef Windhösel eine erlesene Soße durch ein Tuch. Etwas weiter hinten rührt Elena Lamparth den Teig für einen Apfelblechkuchen. „Wir machen alles selber“, sagt Gerd Windhösel, „und alles frisch“. Wieviel Arbeit, Organisation und Kreativität das erfordert sehen wir selbst. Ganz gleich wo wir hinschauen: Überall werden Teile von dem vorbereitet, was nachher auf den Speisekarten von Dorfstube und Feinschmecker-Restaurant steht.
Was nicht draufsteht, sondern als Gruß aus der Küche jedem Gast den Gaumen kitzeln wird, serviert uns Gerd Windhösel vorab: Spanferkelsülze im Blutwurstmantel auf schwäbischem Linsensalat mit Apfelvinaigrette. Köstlich!