Nationalspieler haben es gut. Wenn eine Weltmeisterschaft in Südamerika stattfindet, fliegen Nationalspieler in der Business-Klasse. Was ja berechtigt ist. Was auf die Jungs in Brasilien zukommt, ist schon eine anstrengende Angelegenheit. Und schon in der Vorrunde warten Portugal, Ghana und die USA. Wie hat Rudi Völler, der Teamchef, schon immer gesagt: Kleine gibt es im Weltfußball nicht mehr.
Zurück zu den Sitzen in den Fliegern, die uns nach Brasilien bringen. Samstagabend hebt die Lufthansa in Frankfurt ab. Und ungefähr zehn Stunden später sollen wir in Salvador landen. Das ist die Stadt, wo die Deutschen am 16. Juni gegen Cristiano Ronaldo und Portugal spielen. Vielleicht ist Ronaldo ja gar nicht dabei. Warum sollen eigentlich nur wir Deutschen immer Verletzungsprobleme haben.
Zehn Stunden in der Holzklasse, das nehmen wir gerne auf uns. Wenn die deutsche Mannschaft nur Weltmeister wird. Hoffentlich funktioniert es mit ein wenig Schlaf, hoffentlich ist der Kollege nebenan nicht von der Schnarchgeneration. Von Salvador geht es dann weiter mit einem anderen Flieger in Richtung Porto Seguro. Und wenn alles klappt, sind wir Mittags im Quartier. Montags nehmen wir dann die Produktion auf, der Deutsche Fußball-Bund lädt zur Eröffnungspressekonferenz. Und dann wird alles seinen Lauf nehmen, drei Vorrundenspiele, ein Achtelfinale, ein Viertelfinale, ein Halbfinale und dann das Endspiel. Kann sein, muss nicht. Daumen drücken. Auch in der Holzklasse.