Dieses Land ist unvorstellbar groß. Wenn man bedenkt, dass ganz Europa in dieses Land Brasilien hineinpasst, kann man sich ausmalen wie weit man fahren muss, um von einer Stadt dieses Landes in die andere zu kommen. Über 700 Kilometer sind es von Porto Seguro nach Salvador. Und das ist eigentlich eine kurze Entfernung. Wenn man das mit dem Flieger erledigt, kaum der Rede wert. Aber mit dem Auto ist das etwas anderes. Wir haben von den Strapazen berichtet. Erledigt, machen wir nicht noch einmal. Der Europäer hält sich immer für klüger. Stimmt gar nicht.
Dieses Land hat eine 8000 Kilometer lange Küste und entsprechend viele Sandstrände. Auch das kommt einem schon gewaltig vor, wenn man Nord- und Ostsee gewohnt ist. Wenn man sich aus Rio de Janeiro auf den Weg nach Manaus ins Amazonasgebiet macht, sind das über 4000 Kilometer, das dauert auch mit dem Flieger eine ganz Weile.
Entfernungen erhalten in diesem Land eine ganz neue Bedeutung. Man fliegt ja in Brasilien auch nicht nur von einer Stadt in die andere, sondern auch in andere Klimazonen. In einem Teil des Landes braucht man nur ein Trikot, in dem man in anderen Teilen Brasiliens aber fürchterlich friert.
Man ist fast 9000 Kilometer unterwegs, wenn man aus Europa nach Brasilien will. Und bei einer Fußball-Weltmeisterschaft in diesem Land summieren sich die Entfernungen proportional zur fußballerischen Qualität einer Mannschaft. Für Italiener und Engländer ist das inzwischen einigermaßen überschaubar, für uns Deutsche kann da noch eine ganze schöne Summe an Kilometern zusammenkommen.
Es sind, Stand heute, im Idealfall für den Bundestrainer Joachim Löw noch ein Vorrundenspiel, ein Achtelfinale, ein Viertelfinale, ein Halbfinale und ein Endspiel. Zusammengerechnet haben wir jetzt 15000 Kilometer absolviert. Am Ende werden es zwischen 30000 und 40000 Kilometer werden. Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Selbst dann, wenn dieser Mensch ein Sportjournalist ist und vorwiegend Stadien und Hotels sieht. Ich halte Sie auf dem Laufenden.