VON CHRISTOPH FISCHER
Es gibt Zeitpunkte, da ist einfach alles gesagt. Vielleicht noch nicht von Jedem, aber gesagt ist eigentlich alles. „Nun gewinnt mal schön“, meinte einst ein liberaler und gebildeter schwäbischer Bundespräsident. Daran hat sich 2014 nichts geändert. Alles ist gerichtet, jetzt muss die deutsche Nationalmannschaft im Maracaná nur noch gegen Argentinien gewinnen und den vierten Titel nach Deutschland bringen.
Kein Zweifel, diese deutsche Mannschaft ist vorbereitet wie selten eine vor ihr. 1954, das war eine Sensation, das haben die „Helden von Bern“ immer wieder gesagt. 1974 war es das Eingreifen der Führungsspieler, die den finalen Kurs bestimmten. Und im Finale gegen die Niederländer, die nie besser waren, war es ein wenig Glück und der überragende Gerd Müller. 1990 in Rom, da kam Vieles zusammen, vor allem ein Lothar Matthäus in der Blüte seines Schaffens und das Charisma eines Teamchefs, das bis heute unübertroffen ist.
2014 steht eine deutsche Mannschaft im Finale, die dieses Spiel gewinnen muss. Alles andere wäre die Sensation. Oliver Bierhoff hat gesagt, 2002 in Japan, da habe man sich durchgewurschtelt ins Endspiel. 2014 hat sich eine Mannschaft durchgekämpft und durchgespielt. Bierhoffs Zuversicht ist groß, aber auch dieses Finale gegen die argentinische Defensive muss erst noch gespielt werden. Der Fußball bleibt auch 2014 unberechenbar, aber diese deutsche Mannschaft ist die herausragende Formation dieses Turniers. Daran kann es vor dem Finale keinen Zweifel geben.
Hand aufs Herz und in größter Zuversicht, 2:0 für Deutschland nach 90 Minuten.