Kein anderer Weg führt in Brasilien zur deutschen Fußball-Nationalmannschaft. In anderen Zusammenhängen sind Fähren schon literarisch, fast mystisch überhöht worden. Die Gefahr besteht in Bahia nicht, keineswegs. Wenn man mit dem Auto in Santa Cruz angekommen ist, stellt man sich in die Schlange und wartet. Was lästig ist, vor allem dann, wenn man keine Zeit hat.
Und wenn man es dann endlich geschafft hat auf die Fähre, wundert man sich, dass diese Fähre überhaupt noch das tut, wofür sie vor dem einen oder anderen Jahrzehnt gebaut worden ist. Aber es geht, das heißt, die Fähre fährt. Und das dreimal. Drei Fähren sind zwischen Festland und Halbinsel unterwegs. Und sie kommen immer an. Und die Fährmänner freuen sich immer. Und lachen über gelegentlich zahnlose Gesichter.
Selten ist zwischen Festland und Halbinsel in Bahia soviel los wie in diesen Tagen. Wenn die Nationalmannschaft irgendwann nicht mehr da ist, wird es keine Wartezeiten mehr geben. Dann wird es wieder ruhig in Bahia. Irgendwie passt die Ruhe besser zu diesem Landstrich.
Aber das soll im Moment keine Rolle spielen. Und irgendwie hoffen die Brasilianer in Santa Cruz ja auch, dass demnächst mehr Menschen kommen, wenn das Campo Bahia nicht mehr von der deutschen Nationalmannschaft sondern von anderen reichen Menschen dieser Welt bewohnt wird. Ob sich die Welt in Bahia dadurch ändert, darf aber bezweifelt werden. Vielleicht ist das ja auch gar nicht nötig.