Was so eine verlegte Bundesstraße ausmacht. Hinter Metzingen ist es ruhig, in Neuhausen wird es auf dem Fußweg hinter den Schienen der Ermstalbahn geradezu idyllisch, und Dettingen wirkt wie eine Insel der Seeligen. Schnell noch ein Blick in den Spiegel, weil man auf Schönheit nicht gern verzichtet. Dabei sehen wir modisch alles andere als korrekt aus.
Mein angeblich so hypermodernes Hemd aus Funktionsfaser, oder so ähnlich, klebt längst am verschwitzten Oberkörper. Die blaue GEA-Mützen hat einen unübersehbaren dunkelblauen Rand. Und ganz unten an den Füßen gibt es eine Neuigkeit: Feste schwarze geschlossene Lederschuhe statt der Wandersandalen von gestern. Denn diese Dinger sind schlichtweg eines: unbrauchbar zum Laufen. Sie sind schuld an dieser einen fiesen Blase am linken Fußballen. Danke an alle freundlichen Kollegen und einen Blogleser, die das prophezeit haben.
Unsere Gespräche drehen sich im Ermstal um ernsthafte Themen: Wer wann mal beim Arzt war, warum und wie es ausgegangen ist. Fazit: Irgendwas ist ja immer, vor allem je älter man wird.
In Dettingen trinken wir einen ausgezeichneten Kaffee, und genießen passend zum morgendlichen Erdbeerfeld jeweils eine Erdbeerschnitte – aber bitte mit Sahne. Sonst im Büro würde jeder ja mit Blick auf die schlanke Linie dankend abwinken, aber wer so heftig unterwegs ist, zählt keine Kalorien mehr.
Eine freundliche Passantin erkennt uns vor dem Bäcker: „Ihr seid doch die GEA-Wanderer“. Sind wir, und bedanken uns für die lieben Wünsche für unseren weiteren Weg. Der führt direkt durchs Uracher Kurgebiet und dann rechts ins Tal zum Wasserfall. Uns kommen einige ältere Herrschaften und zwei Reisebusse entgegen. Hier ist einiges los, hier ist Touri-Trubel, doch je weiter wir gehen, umso einsamer wird es.
Ach komm.. Nach eurer Tour sind die blauen GEA-Käppis DAS Sommer-Must-Have ;)