GEA-Historie – Alle Zäsuren überdauert

REUTLINGEN. Der General-Anzeiger ist nicht die einzige und auch nicht die erste Zeitung, die im 19. Jahrhundert in Reutlingen erscheint. »Aber der GEA hat ein echtes Alleinstellungsmerkmal erworben«, sagt Dr. Wilhelm Borth, Vorsitzender des Reutlinger Geschichtsvereins:»Keine andere Zeitung in der Region hat alle historischen Zäsuren überdauert.« Und schon zu Beginn muss der GEA mehrere Eigentümerwechsel verkraften: »Dem Generaler ist es gelungen, die Leserschaft an sich zu binden, weil er immer mit Niveau informiert hat«, sagt Borth.
Vier mal wöchentlich
Am 11. November 1888 erscheint erstmals eine Ausgabe des Reutlinger General-Anzeigers. Das schmale Blättchen wird zunächst in der Holzstraße produziert. Redakteur und Verleger ist Julius Schauwecker (gestorben 1910), dessen Vorfahren bereits Druck- und Zeitungserzeugnisse produziert hatten. Schon 1889 werden die Geschäftsräume zu eng, produziert wird nun in der Lindenstraße 15, vier mal wöchentlich erscheint der GEA in seiner Frühphase.

Burgplatz mit ÖPNV anno 1909: Links im Hintergrund vor dem Achalmpanorama das 1906 bezogene Verlagsgebäude des Reutlinger General-Anzeigers. Vorn: Das »Büchelesbähnle« fuhr bis 1912 vom

Burgplatz mit ÖPNV anno 1909: Links im Hintergrund vor dem Achalmpanorama das 1906 bezogene Verlagsgebäude des Reutlinger General-Anzeigers. Vorn: Das »Büchelesbähnle« fuhr bis 1912 vom
Bahnhof aus über die Gartenstraße Richtung Eningen. FOTO: METZ-ARCHIV

Am 1. April 1902 geht der Verlag auf die neuen Besitzer Konrad Oertel und Christian Spörer über. Der Verlag Oertel & Spörer lässt in der Nähe des Burgplatzes auf einem Teil der Sommerschen Gärtnerei einen Neubau errichten, in dessen Räumen am 8. November 1906 eine neue Rotationsdruckmaschine die inzwischen achtseitige Zeitung druckt.
Christian Spörer ist bereits 1902 tödlich verunglückt – den Verlagsnamen Oertel + Spörer gibt es noch heute. 1911 verkauft Oertel den größten Teil seiner Besitzrechte an ein Konsortium, an dem Georgine Lachenmann maßgeblich beteiltigt ist. Ein Jahr später steigt auch ihr Sohn Eugen Lachenmann (1892-1985) ein – der spätere Alleininhaber.
Reutlingen ist verspätet in die Industrialisierung gestartet, hat nach dem Anschluss an die Eisenbahn (1859)

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