Über die Fähre haben wir an dieser Stelle schon intensiv gesprochen. Heute soll die Rede sein von einem, der auf dieser Fähre nach Santo André emsiger arbeitet als seine Kollegen. Der nicht nur emsig arbeitet, mit Händen und Füßen, der auch emsig redet. Und zwar mit allen. Vollkommen unabhängig davon, ob er gefragt wird oder nicht. Seine Name ist Manuel. Wie alt Manuel ist, wissen wir nicht. Er wird es uns bestimmt erzählt haben, aber wir haben es nicht verstanden.
Wir freuen uns immer, wenn wir Manuel sehen. Er dirigiert unser Automobil sicher auf die Fähre. Und er achtet darauf, dass der Abstand zum nächsten Fahrzeug ungefähr 20 Zentimeter nicht unterschreitet. Damit bleibt Platz genug, sich zwischen den Fahrzeugen zu bewegen. Und trotzdem nicht zu riskieren, dass weniger Fahrzeuge auf die Fähre gelangen. Manuel hat das alles im Griff. Wenn Frauen auf die Fähre kommen, kann es leicht passieren, dass Manuel anfängt zu tanzen. Dann lachen die Frauen immer. Und Manuel lacht auch. Er kommt aus Rio de Janeiro, das haben wir verstanden. Wie er nach Santo André kommt, hat er uns bestimmt auch erklärt, aber das haben wir auch nicht verstanden.
Jede Unterhaltung stoppt übrigens abrupt, wenn das Ufer in die Nähe kommt. Eigentlich. Manuel muss das Tor aufmachen, die Fähre festmachen, damit nichts ins Rutschen gerät. Manuel ist da sehr gewissenhaft. Aber für uns macht er inzwischen Ausnahmen. Auch bei seinen Tätigkeiten außerhalb des Fährschiffes redet er weiter mit uns. Und er verabschiedet uns immer sehr freundlich. Um uns abends immer ebenso freundlich wieder in Empfang zu nehmen. Wie seine alten Freunde. Manuel ist uns ans Herz gewachsen.