Auf der Trail Ridge Road

Happy Birthday: Brigitte bekommt eine Luck Bell für ihre Sportster.
Happy Brigitte: Mit der Luck Bell und dem Annual Pass in die Berge.

Heute also ist Brigitte dran: Happy Birthday und ein Glöckchen für Damen (das sind Glücksbringer für Milwaukee-Eisen, wobei Brigitte im richtigen Leben eine BMW fährt, aber hier eine Sporty, und sie macht eine gute Figur, obwohl die Sporty sicher nicht leicht zu fahren ist).

Estes Park, Drehort für Shining und Eingng in den Rocky Mountain National Park.

Von Estes Park (2700 M.ü.M), schwenken wir auf die Trail Ridge Road ein, die uns in den Nationalpark führt. Nachdem jeder seinen Annual Pass hat, schrauben wir uns hinauf. Wie hoch? Auf sagenhafte 3700 Meter, weit über die Baumgrenze, es liegt noch Schnee und es ist warm! In dieser Tundra grasen die Wapitihirsche am Straßenrand, wir müssen aufpassen, dass wir den Braten für heute abend nicht selbst erlegen). Durch den Forest Canyon geht das schwarze Band zum Milner Pass und dann hinab zum Colorado River.


Ein paar Pommes reicht’s gerade noch, dann mahnt Andy zur Eile. Warum? Donner und Blitz sind genau da, wo wir hin wollen! Von jetzt an bestimmt das Wetter unser Denken und Handeln. Vor uns ist es schwarz, links Regen, rechts ein Sonnenstrahl, Petrus kann sich nicht entscheiden. Wir ziehen die Regencombis an, geben Gas, schlagen Haken wie flüchtige Bankräuber. 65 Meilen pro Stunde bringen uns ins Arapaho-Gebiet und schließlich (fast) trocken nach Walden/Colorado – ein Tankstop in einem 130 Jahre alten Westerstädtchen, wo die Tumbling Weeds über den staubigen State Highway rollen. Wieder sind wir dem Regen entkommen, was für ein Spießrutenlauf.

Spätestens in Laramie spüren wir den nächsten Bundesstaat Wyoming an der endlos geraden Spur vor unseren Rädern. Jetzt gibt es kein Entkommen mehr: Unser Zielort Wheatland liegt hinter einer schwarzen Wand, die sich vor uns auftürmt. Unüberwindbar! Die endlose Weite zeigt uns, wo es gerade schüttet, direkt vor uns nämlich. Aufs schlimmste gefasst, halten wir tapfer dagegen, Andy erhöht sogar das Tempo, und siehe da: Trockenen Fußes kommen wir im Shamrock Saloon zum Stehen, wo uns Marie eine Kaffee macht und sich wundert, warum wir kein Coors-Bier wollen. Sie als Bikerin und alle anderen hier trinken immer Bier. Eine halbe Stunde noch, und wir sind im Super 8. Für heute reicht’s. Jetzt gibt’s ein Indian Pale Ale aus der Kühlbox. Prost Marie!

Morgen geht’s durch die endlose Prärie zum Needles Highway und nach Keystone. Ferne Weiten sind uns sicher.