Chapeau, Trainer

VON CHRISTOPH FISCHER

Jetzt ist alles möglich. Die deutsche Nationalmannschaft steht im Halbfinale der Weltmeisterschaft in Brasilien. Und sie bewies gegen Frankreich im Viertelfinale, dass sie nicht nur berechtigt zum Favoritenkreis dieser Endrunde in Brasilien zählt, sie zeigte auch mit ihrer Einsatzbereitschaft, dass sie den Titel will. Diese Nationalmannschaft dürfte auch an den deutschen Stammtischen die Kritiker überzeugt haben. Wer zum siebten Mal seit 1982 in Spanien zu den besten vier Mannschaften der Welt zählt, kann ohnehin nicht viele Fehler gemacht haben.

Und Joachim Löw hat Flexibilität bewiesen. Er hat sich nicht an den Kritikern orientiert, er hat seine Entscheidungen nach Notwendigkeiten getroffen. Und er hat damit gegen Frankreich vieles richtig gemacht. Ob damit die Formation für das Finale in Rio de Janeiro gefunden ist, steht dahin. Auch in den verbleibenden zwei Spielen wird dieser Bundestrainer seine Entscheidungen nach Notwendigkeiten treffen. Und wenn es am Ende wirklich der Titel wird, erst dann ist Löw endgültig über jeden Zweifel erhaben.

Chapeau, Joachim Löw. Selbst die Kritiker müssen anerkennen, dass die Fehler dieses Trainers in Brasilien bislang sehr überschaubar geblieben sind. Seine nachvollziehbaren Entscheidungen zum richtigen Zeitpunkt haben den Weg frei gemacht für eine Mannschaft, die vielleicht noch nicht einmal ihren Zenit erreicht hat. „Man kann im Fußball nicht alles berechnen, den Gegner nicht. Und auch die eigene Mannschaft nicht. Eine Mannschaft ist nicht programmierbar“, hat Löw festgestellt. Auch der vierte Titel nicht. Festhalten kann man aber, dass diese Nationalmannschaft Fußball-Deutschland im Viertelfinale von Rio de Janeiro Freude bereitet hat.

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