Die pure Kraft des Moments

VON CHRISTOPH FISCHER

Die deutsche Erfolgsgeschichte bei der Weltmeisterschaft in Brasilien geht weiter. Auch die großartige Mannschaft Algeriens konnte die Deutschen am Ende nicht aufhalten. Nun geht es in Rio de Janeiro im Viertelfinale gegen Frankreich. Der Masterplan von Joachim Löw hat weiter Bestand, auch wenn es gegen die Nordafrikaner ein schweres Stück Arbeit war. Es ist noch viel zu tun, bis aus Deutschland wieder ein Weltmeister werden kann. Aber die Chance ist weiter vorhanden.

Nur das Glück, ein überragender Torwart Manuel Neuer und ein Geniestreich von André Schürrle hielten die deutsche Mannschaft im Wettbewerb. Es war die pure Kraft des Moments, der für die Deutschen entschied. Aus einer weitgehend sicher stehenden Abwehr entwickelte die deutsche Mannschaft in Porto Alegre keine Ideen für ihr Offensivspiel. Das Schlimmste an dieser Vorstellung war aber, dass es dem einen oder anderen deutschen Profi an der Einstellung fehlte. Die Vorstellung von Mario Götze war ein Frechheit.

Von der Idealvorstellung Joachim Löws ist die Formation momentan noch weit entfernt. Und es zeigte sich einmal mehr, dass die Phase der Entscheidungsspiele ein anderes Geschäft ist als die Vorrunde. Die Mannschaft spielte über weite Strecken verunsichert, ihr fehlte die Physis und die Körpersprache, um die starken Afrikaner beherrschen zu können. Diese Mannschaft wuchs im Achtelfinale über sich hinaus, aber die Deutschen stehen im Viertelfinale. Der Fußball funktioniert so. Und das ist ja auch das Schöne daran.

 

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