Herzliche Grüße vom Präsidenten

Von Christoph Fischer
Fussballlose Tage haben auch ihre großen Vorteile. Gerade auch bei einer Fußball-Europameisterschaft. Man kann dann ziemlich zügig merken, wenn man es denn will, dass es auch noch andere Sportarten auf dieser schönen Welt gibt. Außer Fußball. Wenn man dann auch noch zufällig in Evian-les-Bains ist, fährt man am besten nach Lausanne. In die olympische Metropole. Mit dem Schiff, dauert knapp 40 Minuten. Von Frankreich in die Schweiz.

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Der Eingang des olympischen Museums.


Man legt im Hafen von Lausanne am Quai d’Ouchy an. Von da sind es noch 500 Meter zum olympischen Hügel. Und auf diesem Hügel hat der damalige Präsident Juan Antonio Samaranch 1993 das Olympische Museum errichten lassen, eine glänzende Idee neben vielen anderen weniger glänzenden Ideen des Spaniers. Keine museale, sondern eine hochmoderne Einrichtung, multi-media-mäßig allerhöchster Standard.

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Im Museum.

Wenn man Glück hat, ist wenig Betrieb. Man lässt ich schnell einfangen von der olympischen Welt. Ausgehend von den Spielen der Antike im griechischen Olympia über Baron Pierre de Coubertin, dem Adligen, der 1894 das Internationale Olympische Komitee in Paris gründete und den Olympischen Spielen der Neuzeit trotz anfänglicher Misserfolge ab 1896 in Athen zu ihrem einzigartigen Siegeszug verhalf. Bis zu den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro. Eine faszinierende Ausstellung nicht nur olympischer Erinnerungswerte, olympischer Geschichte und olympischer Athleten.

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Im Museum.

Der Versuch, den ersten deutschen IOC-Präsidenten in Lausanne zu treffen, musste zwar fehlschlagen. Der Herr hat einen vollen Terminkalender und selbst, wenn man ihn gut kennt, logischerweise keine Zeit für mehr oder weniger zufällige Spontanbesuche deutscher Journalisten. Aber Thomas Bach hat es sich dann doch nicht nehmen lassen, eine SMS zu senden, einen schönen Aufenthalt in Lausanne zu wünschen und vor allen Dingen einen Besuch im Olympischen Museum anzuregen. Ich konnte ihm dann schnell noch mitteilen, dass ich auf diese Idee auch schon selbst gekommen bin. Wie immer, wenn ich Lausanne besuche.

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Im Museum.

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Public Viewing in Lausanne.

Auch wenn bei Olympia nicht immer alles mit rechten Dingen zugeht, wie man weiß, von ihrer Faszination haben die Spiele nichts verloren. Diese Einsicht teile ich mit Thomas Bach. Der erste deutsche IOC-Präsident, gewählt 2013 in Buenos Aires, hat bei den Spielen 1976 übrigens die Goldmedaille mit der deutschen Florett-Mannschaft gewonnen. Auch so eine Sportart, die bei der totalen medialen Konzentration auf den Fußball trotz ihrer ehemals überragenden Bedeutung in Deutschland aktuell kaum noch zur Kenntnis genommen wird. Ein Besuch im olympischen Museum bringt das schnell wieder ins Gedächtnis zurück. Und nicht nur das Fechten. Ein lohnender Besuch. Mit herzlichen Grüßen vom Präsidenten.

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Überfahrt nach Lausanne.

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Der Hafen von Lausanne. FOTOS: FISCHER

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