Highway 1

So wollen wir Kalifornien nicht verlassen: Ohne den berühmten Highway 1 gefahren zu sein und die Wucht des Pazifics gespürt zu haben. Das Navi schickt uns ins Hinterland, weil die Küstenstraße gesperrt ist. Tun wir aber nicht. Anders als gestern strahlt die Sonne, und wir fahren an der Küste entlang, so weit es geht.



Wenige Kilometer nach Carmel ist klar, warum die Straße so legendär ist. Es geht durch Eukalyptushaine und in zahlreichen Kurven direkt an der wilden Steilküste entlang. In weiten Kurven schwingen wir über das gewundete (und immer wieder durch Baustellen unterbrochene) Asphaltband und nehmen die legendäre Bixby Bridge unter die Räder, die mit ihren 86 Metern Höhe die höchste Einzelbogenbrücke der Welt ist. Eine überwältigende Fahrt. Am Hurricance Point müssen wir leider umdrehen. Aber wenigstens haben wir einen Eindruck von Big Sur bekommen und dürfen uns die No 1 Nadel an die Kutte stecken.

Jetzt also auf die Umleitung: Wer sich auf eine langweilige Geradeaus-Interstate 101 eingestellt hatte, fand sich in einem wenig befahrenen Kurvenparadies wieder. Im Carmel Valley durchqueren wir Eichenwälder, die mit Moos behangen sind, wir fahren durch reiches Farmland mit riesigen Ranchen. Eberhard und Rainer freuen sich über die Entscheidung, das teurere Benzin getankt zu haben. Ihre Harleys ziehen im Hügelland jetzt besser.

Nach entlegenen Wegen durch den James Creek, über die Tassajara Road und am Arroyo Seco See vorbei landen wir in San Luis Obispo an, wo uns das Madonna Inn erwartet, eine der skurrilsten Absteigen des Kontinents. Alles ist in feines Rosa getaucht, sogar die Tischdecken. Die Themenzimmer wechseln zwischen Steinzeit-Look und Safari-Stil. Ästheten wissen nicht, ob sie lachen oder weinen sollen. Der bayerische König Ludwig II. jedenfalls hätte seine helle Freude.

 

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