Utah

Soll keiner sagen, wir hätten von nichts gewusst. Mannshohe Hinweisschilder, die das Weiterfahren mit Trucks oder Anhänger untersagen. Unser Guide Andy, der mahnend den Kopf hin- und herwiegt und eine harmlose Alternativroute anbietet. Aber wir können nicht anders: Der Moki Dugway, eine der gefährlichsten Passstraßen der Welt, ruft uns, und wir kommen.



Erst ist alles noch harmlos, doch dann geht es steil bergauf. Die staubige Straße überwindet eine 335 Meter hohe Steilwand auf einer Strecke von 4,8 Kilometern. Sie wurde in den 1950er-Jahren in den Fels gehauen, um Uranerz und Vanadium zu transportieren. Heute fahren hier risikobereite Touristen auf dem Weg vom  San Juan River zum nächsten Nationalpark, dem Natural Bridges Park. Wir mahlen uns problemlos durch den losen Untergrund und sind plötzlich wieder auf einer Höhe von 2000 Metern. Die spektakuläre Strecke liegt hinter und schon ändert sich die Szenerie. Plötzlich finden wir uns in grünen Zedernwälern wieder, am Horizont sehen wir die Berge von Colorado und New Mexico.

So geht es den ganzen Tag. Ständig wechselnde Traumlandschaften in einer kaum zu begreifenden Weite. Viele Touristen sind hier nicht, weil es zu weit von den Interstates entfernt liegt. IAuf der einsamen 95 fahren wir Richtung Norden, um den Colorado wieder zu überqueren. Canyons und Sandsteintürme wechseln hinter jeder Kurve, die Zahl der Fotomotive ist kaum zu zählen.

  

Am Ende des Tages nehmen wir noch Capitol Reef unter die Räder. Hier sehen wir bunte Felswände in der Abendsonne und markante Trennlinien zwischen den geologischen Sandsteinschichten. Die Farbenpracht lockt nicht nur uns, sondern viele Fotografen und Hobbymaler an den Straßenrand. Das Licht ist fantastisch. Und die Luft: Angeblich eine der besten Qualitäten weltweit. Wir atmen tief durch, denn morgen geht es auf 3000 Meter. Wir parken die Harleys vor unserer Lodge, vom Fenster aus sehen wir die Sonne über Cooks Mesa untergehen.

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