Ein Gelage, das keins war

Die Schwarzwaldstube im Keller der Landesvertretung Baden-Württemberg in Brüssel.

Die Schwarzwaldstube im Keller der Landesvertretung Baden-Württemberg in Brüssel.

Was macht eigentlich die Landesvertretung Baden-Württemberg in Brüssel? Beim Besuch dort wird uns Folgendes gesagt:

  • Die Interessen von Baden-Württemberg in Brüssel vertreten
  • Frühzeitige Informationsbeschaffung
  • Schaufenster des Landes Baden-Württemberg

Was das konkret bedeutet, und was passieren würde, wenn man die Vertretung noch heute dicht machen würde, ist gar nicht so einfach rauszubekommen.

Meine Frage, wie Baden-Württemberg denn nun ganz konkret von der Landesvertretung profitiert, wird an einem Beispiel erläutert. So sei es nun auf Initiative der Vertretung möglich, dass alle Städte, die an der Donau liegen, gleichermaßen gefördert würden und dass Wasser in Bukarest irgendwann genauso sauber ist, wie in Ulm. Ist das wirklich das beste Beispiel gewesen, um zu erklären, welchen Sinn die Landesvertretung hat, frage ich mich innerlich. Ich hoffe es nicht. Jedenfalls habe ich schon lange nicht mehr in so viele ratlose Gesichter gleichzeitig geschaut.

Überraschender Höhepunkt ist anschließend der Besuch der Schwarzwaldstube im Keller der Landesvertretung. Hier soll der damalige Ministerpräsident Günther Oettinger mit Teesieb-Brille auf der Nase im Dezember 2007 ein Gelage gefeiert haben. So berichteten jedenfalls Bunte, Bild und Welt. Wir können uns das gut vorstellen. Es ist urig und gemütlich, lädt förmlich zum Alkoholkonsum ein, trotz des starken Saunageruchs, der wohl vom vielen Holz kommt. Allerdings soll damals nur sehr wenig Alkohol getrunken worden sein, sagt man uns. Zitat: „Wenn es heiß ist, und das wird es in der Schwarzwaldstube, wenn viele Menschen drinnen sind, trinkt man ohnehin lieber Wasser und Saft.“ Klingt komisch – und ist glaube ich auch nicht so.

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