Archiv des Autors: Frank Wild
Es geht nicht nur um Olympia
Olympia 2016? Kein Interesse
Die Leichtathletik-Wettbewerbe bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro haben doch ihr Gutes. Das wirkt sich zwar nicht bei den Zuschauerzahlen aus, aber in den umliegenden Kneipen und Restaurants des Stadtteiles sind die Besucherzahlen steil ansteigend. Einer hat erzählt, es habe in seinem Laden noch nie so viele Leute gegeben. Es ist sogar noch eine zusätzliche Kochkraft in die Kombüse beordert worden.
So wirkt sich Olympia als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme aus. Was man nicht nur wegen der schweren Zeiten im Land als positive Entwicklung werten muss. In Botafogo wirkt sich Olympia dagegen weiter nicht aus, da wird in den verbleidenden Tagen auch kein Funke mehr überspringen. Die Sonderausgaben der brasilianischen Tageszeitungen zu den Olympischen Spielen bleiben bleischwer an den Eingängen zur Metro liegen. Weiterlesen
Als der große Regen kam
Als Fabelweltrekordler Wayde van Niekerk aus Südafrika bei der Siegerehrung im Olympiastadion auf seine Goldmedaille wartete, schaute er ungläubig in die Runde. So wenig Zuschauer bei meiner Siegerehrung? Der Zuschauerzuspruch am vierten Tag der Leichtathletik-Wettbewerbe in Rio de Janeiro war olympiaunwürdig.
Als sei der Wettergott ebenfalls wütend, schickte er den Regen. In Rio de Janeiro goss es wie aus Eimern, die Temperaturen stürzten in den Keller. Dumm nur, dass ausgerechnet die Hürdensprinter und die Hürdenläuferinnen bei diesem Hundewetter ihre Qualifikationen laufen mussten. Gregor Traber schafft es, Jackie Baumann scheitert. Weiterlesen
Olympia an der Copacabana
Ich habe es getan. Nach 15 Tagen Rio. Ich habe an der Copacabana einen Caipirinha getrunken. Man soll das in Rio de Janeiro tun, sagt man, weil ein Caipirinha in Rio de Janeiro etwas anderes ist als, sagen wir, in Stuttgart. Seit Auftakt der Olympischen Spiele ist Alkoholgenuss für uns tabu. Das ist kein Experiment für Bockbier-Helden, das sind Notwendigkeiten, weil man das sonst nicht durchhalten kann mit dieser ständigen Rennerei von Sport zu Sport. Weiterlesen
Alles Unglück dieser Welt
Überall Gelb. Und überall die Zehn. Wenn Brasilianer Trikots kaufen, sind sie gelb und tragen die Nummer, die einst das Kölner Idol Wolfgang Overath trug. Soviel Zeit muss für einen Kölner sein, Aber ich wollte eine ganz andere Geschichte erzählen. Weil wir nicht in Köln, sondern in Rio de Janeiro sind.
Großer Sport vor leeren Tribünen
In das olympische Reiterstadion von Deodoro passen 12000 Zuschauer. Beim Grand Prix Special der Dressurreiter waren es vielleicht 1000, die einen grandiosen Wettbewerb verfolgten. „Beschämend für die Organisation dieser Spiele, nicht für unsere Sportart“, nannte das der niederländische Dressurreiter Edward Ga zutreffend. Zuschauer bei diesen Olympischen Spielen rekrutieren sich häufig aus dem Anhang der Athleten. Zumindest in den Sportarten, die nicht im Rampenlicht stehen.
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Die Karriere der Plastiktüte
Einkaufen in Brasilien ist besonders. In Deutschland würden Sie, liebe Leserinnen und Leser, vermutlich die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Der Germane bemüht sich engagiert, die Plastiktüte aus einleuchtenden Gründen aus dem Einkaufsverkehr zurückzuziehen. Das sieht der Brasilianer anders. Weiterlesen
Suche nach der Zukunft
Die Dinge stehen nicht gut in Rio de Janeiro, trotz der Olympischen Spiele präsentiert sich die Lage ziemlich trostlos. Wir haben im Bus einen Österreicher getroffen. Der muss schon beim Einsteigen erkannt haben, dass wir aus Deutschland kommen. Seinen Namen hat er nicht gesagt, aber er hat viel erzählt, die Dame in seiner Begleitung könnte seine Tochter sein. Weiterlesen
Sehnsucht Schwarzbrot
Es ist Großartiges passiert in Rio de Janeiro. Eine Kollegin hat einen Laden gefunden, in dem es Schwarzbrot zu kaufen gibt. Schwarzbrot wird in Rio zur puren Sehnsucht. Liebe Leserinnen und Leser, sie wissen gar nicht, wie glücklich Sie sich schätzen können, dass es in Deutschland großartige Bäcker gibt, die großartiges Schwarzbrot backen können. Weiterlesen