Olympia an der Copacabana

Ich habe es getan. Nach 15 Tagen Rio. Ich habe an der Copacabana einen Caipirinha getrunken. Man soll das in Rio de Janeiro tun, sagt man, weil ein Caipirinha in Rio de Janeiro etwas anderes ist als, sagen wir, in Stuttgart. Seit Auftakt der Olympischen Spiele ist Alkoholgenuss für uns tabu. Das ist kein Experiment für Bockbier-Helden, das sind Notwendigkeiten, weil man das sonst nicht durchhalten kann mit dieser ständigen Rennerei von Sport zu Sport. Weiterlesen

Großer Sport vor leeren Tribünen

In das olympische Reiterstadion von Deodoro passen 12000 Zuschauer. Beim Grand Prix Special der Dressurreiter waren es vielleicht 1000, die einen grandiosen Wettbewerb verfolgten. „Beschämend für die Organisation dieser Spiele, nicht für unsere Sportart“, nannte das der niederländische Dressurreiter Edward Ga zutreffend. Zuschauer bei diesen Olympischen Spielen rekrutieren sich häufig aus dem Anhang der Athleten. Zumindest in den Sportarten, die nicht im Rampenlicht stehen.
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Suche nach der Zukunft

Die Dinge stehen nicht gut in Rio de Janeiro, trotz der Olympischen Spiele präsentiert sich die Lage ziemlich trostlos. Wir haben im Bus einen Österreicher getroffen. Der muss schon beim Einsteigen erkannt haben, dass wir aus Deutschland kommen. Seinen Namen hat er nicht gesagt, aber er hat viel erzählt, die Dame in seiner Begleitung könnte seine Tochter sein. Weiterlesen

Sehnsucht Schwarzbrot

Es ist Großartiges passiert in Rio de Janeiro. Eine Kollegin hat einen Laden gefunden, in dem es Schwarzbrot zu kaufen gibt. Schwarzbrot wird in Rio zur puren Sehnsucht. Liebe Leserinnen und Leser, sie wissen gar nicht, wie glücklich Sie sich schätzen können, dass es in Deutschland großartige Bäcker gibt, die großartiges Schwarzbrot backen können. Weiterlesen

Nach Mitternacht in Rio de Janeiro

Manchmal ärgere ich mich über die Macht des US-Fernsehens. Und ihr Diktat der Startzeiten bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro. Wenn einem das Schwimmen wichtig ist und die Leichtathletik, die olympischen Königsdisziplinen, dann wird es spät in Rio. Und die Busse werden weniger. Verstehen kann das niemand, zumal es ja nicht nur um Journalisten geht, die befördert werden müssen, das muss keinen interessieren, sondern auch und vor allem um Zuschauer.

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Die Entdeckung der Langsamkeit

Für Europäer ist das grenzwertig. Manchmal. Nein, oft. Brasilien ist die Entdeckung der Langsamkeit, vorschnell wird deshalb behauptet, dass der Südamerikaner gegen Europa weltwirtschaftlich nie eine Chance besitzt. Weil auf dem alten Kontinent einfach mehr gearbeitet wird. Das ist natürlich Unsinn, aber dennoch: Das, was der Brasilianer ausgesprochen cool nennt, nervt gelegentlich. Weiterlesen

Alles eine Frage des Standpunkts

Ohne sie würde Olympia gar nicht funktionieren. Mit ihnen aber auch nicht wirklich. Sie sind überall in Rio de Janeiro, sie wollen immer hilfsbereit sein, sie sind wirklich großartig, liebenswürdig, manche sprechen sogar Englisch, aber wenn es um die kniffligen Transportfragen geht, können auch sie meist nicht helfen.

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Fußball geht vor Olympia

Richtig angekommen sind die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro noch nicht. Am Tag der Eröffnungsfeier im Maracana denken die Brasilianer immer noch intensiver an den nächsten Spieltag der brasilianischen Fußball-Meisterschaft. Botafogo spielt am 18. Spieltag der Serie A auswärts bei Ponte Pedra, das nächste Heimspiel steigt Anfang September gegen Gremio Porto Alegre. Wenn die Leute in Botafogo den deutschen Schreiber an seiner Akkreditierung erkennen, fragen sie immer zuerst nach dem Fußball, erst dann nach Olympia. Weiterlesen